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Künstler: Communic

Album: Waves of visual decay

Erscheinungsjahr: 2006

Anspieltipp: Fooled by the serpent

Autor: Markus

Wenngleich Communics Erstwerk „Conspiracy in mind“ seitens der Musikpresse bereits kurz nach seiner Veröffentlichung im Februar 2005 als künftiger Klassiker in der Schnittmenge zwischen Progressiv Rock und Thrash Metal gehandelt und ob seiner mutmaßlichen Qualitäten allerorts mit der Höchstpunktzahl belohnt wurde, blieb besagtes Album dem Verfasser dieser Zeilen bislang unbekannt. Dass sich diese Tatsache schleunigst ändern sollte, legt mir der nur eineinhalb Jahre später ins Rennen geschickte Nachfolger „Waves of visual decay“ nahe, mit welchem die norwegische Kapelle nicht nur ihr instrumentelles Können sondern auch ihr kompositorisches Geschick unter Beweis stellt. Communic vollbringen auf ihrem zweiten Album den Spagat einerseits technisch versiert, andererseits aber auch nachvollziehbar und melodisch zu agieren, halten die Spannung über die gesamte 60minütige Spielzeit mühelos aufrecht und kreieren sieben überlange Songs, die genug musikalische Feinheiten bereithalten, um auch noch nach etlichen Hördurchläufen für Begeisterung beim Konsumenten sorgen zu können. „Waves of visual decay“ beeindruckt durch ein hohes Maß an Abwechslungsreichtum und beinhaltet trotz progressiv angelegter Songstrukturen fabelhafte Kompositionen, die homogen und nachvollziehbar arrangiert wurden und zuhauf eingängige Passagen aufweisen.

Phantastisches Songwriting offenbart bereits der mit starker Thrash Metal Schlagseite ausgestattete und knapp achteinhalb Minuten andauernde Opener „Under a luminous sky“. Auch wenn Vokalist und Bandkopf Oddleif Stensland partiell stimmlich in eunuchenartige Regionen abrutscht, soll nicht unerwähnt bleiben, dass sein voluminöses und variantenreiches Organ maßgeblich dazu beiträgt, dass sich der Song bereits nach wenigen Hördurchläufen im Ohr des Konsumenten festsetzt. Natürlich ähnelt das Timbre des Frontmannes überdeutlich demselben Warrel Danes (Sänger der progressiv Metaller von Nevermore), etabliert sich aber dennoch bereits nach kurzer Zeit als Markenzeichen der nordeuropäischen Formation. Sehr ideenreich mutet der nun folgende Miniepos „Frozen asleep in the park“ an, in welchem sich ruhige, melodische Passagen mit aggressiven Episoden die Klinke in die Hand geben.

Deutlich zahmer kommt Song Numero drei „Watching it all disappear“ daher. Die melodischen Elemente des Communic Sounds wurden hier überdeutlich in den Vordergrund gerückt. Trotz des größtenteils ruhig gehaltenen Tempos und der melancholischen Ausrichtung des Stückes driftet der Track mitnichten in pathetische Regionen ab und darf folglich auch von beinharten Metallern ohne Bedenken eingenommen werden. Als absolutes Highlight auf „Waves of visual decay“ kristallisiert sich recht fix das sich nun anschließende „Fooled by the serpent“ heraus, welches hymnenhafte Qualitäten offenbart und neben hinreißenden Gesangslinien auch eindrucksvolles Schlagzeugspiel beinhaltet. Nahezu perfekt ausbalanciert mutet auch der Titeltrack des neuesten Communic Langeisens an, der neben hochmelodischen Gitarrenriffs einen extrem starken Refrain bereithält. Besonders im Zusammenhang mit diesem Stück erscheint es ratsam darauf hinzuweisen, dass neben den musikalischen auch die textlichen Ergüsse der skandinavischen Band überzeugen können. Sehr powermetallisch ist die kürzeste Nummer des Albums „My bleeding victim“ ausgefallen und erinnert ein wenig an (ältere) Iced Earth Kreationen, erreicht aber zu keinem Zeitpunkt deren Qualität. Der abschließende Song „At dewy prime“ wartet mit zahlreichen Rhythmus- und Tempowechseln auf, klingt trotz mehrerer ruhiger Passagen insgesamt verhältnismäßig aggressiv und beschließt das Album in beeindruckender Manier.

Fazit: Communics Zweitwerk geht als Sammelsurium großartiger Ideen über die Ziellinie und wird den immensen Vorschusslorbeeren der versammelten Musikpresse über weite Strecken gerecht. Progressiv Rock und/oder Thrash Metal Freunden sei „Waves of visual decay“ daher dringend ans Herz gelegt.

 

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